Die Sprachentwicklung von Kindern ist individuell. Manch eine ist früher dran, andere später. Oftmals ist ein Bereich in der Entwicklung stärker ausgeprägt, bis ein anderer Bereich nachzieht. So sind manche Kinder früher dran in der motorischen Entwicklung und später in der kommunikativen. In einigen Jahren wird der Unterschied nicht mehr zu merken sein.
Und doch gibt es einen Punkt, an dem klar wird „das Kind spricht nicht“. In Kombination mit Erkrankungen und anderen Diagnosen kann es auch vorkommen, dass darauf hingewiesen wird: „Ihr Kind wird vermutlich nicht sprechen können“.
Kinder, die Unterstützung bei der Aussprache benötigen, erhalten in der Regel Hilfen in der Logopädie (Spracherziehung). Dabei ist Sprache mehr als die verbale Lautsprache, die uns als „Sprache“ geläufig ist.
Das Kind kommuniziert mit körpereigenen Mitteln, wie dem Muskeltonus, der Atmung, Mimik, Verstärkung von Bewegungen und Geräuschen. Sie können die Zeichen nach und nach immer besser deuten. Vielleicht beginnt das Kind mit Gegenständen zu spielen und kann diese symbolisch zur Kommunikation einsetzen, auf etwas zeigen oder etwas geben.
Differenzierte Möglichkeiten bieten Fotos, Symbole, Gebärden und komplexe Hilfen, wie Sprachcomputer.
Wer Unterstützung benötigt eine Alternative zur Lautsprache zu finden, kann sich zum Beispiel an eine Fachpädagogin oder einen Experten für Unterstützte Kommunikation wenden. Hilfreich kann auch die Heilpädagogik sein, die ganzheitlich Entwicklungen unterstützt und sich unter anderem aus Methoden der Unterstützten Kommunikation bedient.
Individuell, je nach Fähigkeiten und Entwicklungsstand, werden systematisch gemeinsam Möglichkeiten zur Kommunikation entwickelt, gelernt und angeleitet. Alle Menschen haben ein Recht auf Kommunikation (GG Art.2). Krankenkassen übernehmen daher die Kosten für notwendige Hilfsmittel. Um aufzuzeigen, wie diese Barrieren abbauen und Beeinträchtigungen kompensieren können, sowie weshalb welches Hilfsmittel für ein Kind empfohlen wird, ist eine Stellungnahme notwendig.
Das benötigen Sie, um ein Kommunikations-Hilfsmittel für ein Kind zu erhalten:
- Eine Testung verschiedener Hilfen von Hilfsmittelfirmen
- Eine differenzierte Stellungnahme mit Empfehlung
- Ein Hilfsmittel-Rezept vom Hausarzt
Um dem Kind zu ermöglichen damit "sprechen" lernen zu können, sollten alle Lebensbereiche (Kindergarten/ Schule/ Arbeitsstelle, Zuhause, Freizeit, Therapien) einbezogen werden.
Die Schulung des Hilfsmittels wird von der Hilfsmittelfirma übernommen.
Eine Alternative zur Lautsprache zu nutzen ist ein – gemäß der Entwicklung - sich ständig verändernder Prozess. Daher macht es Sinn in regelmäßigen Abständen zu evaluieren, ob sich die Kommunikationsbedarfe verändert haben.
Sollte ein Kind, ads Sie begleiten oder Ihr eigenes nicht sprechen, unterstützen wir Sie gerne dabei Möglichkeiten der Kommunikation zu finden.
Buchen Sie dazu ein Coaching zur Unterstützten Kommunikation und/ oder absolvieren Sie einen Basiskurs zur Unterstützten Kommunikation.
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